Geschichte der sicheren Handhabung und auftretende Probleme

Zytotoxische Arzneimittel wurden aus dem im 1. Weltkrieg verwendeten Senfgas entwickelt. Bis 1980 gab es im Hinblick auf die Handhabung gesundheitsgefährdender Arzneimittel nur wenige Richtlinien. Apotheker schützten sich lediglich durch Handschuhe, Masken und Schürzen, wenn sie mit diesen Arzneimitteln arbeiteten. Zu dieser Zeit wurden teilweise horizontale Laminar-Flow-Hauben verwendet.

Die Universität von Helsinki wies in einem Bericht darauf hin, dass im Urin von Onkologiepersonal Spuren von chemotherapeutischen Wirkstoffen gefunden worden waren. Kurze Zeit später, d.h. Anfang der 80er Jahre, begann das Pflegepersonal über das Auftreten von Übelkeit, Erbrechen, Haarausfall und Mundfäule zu berichten, d.h. ähnliche Symptome, wie sie als Nebenwirkungen bei Chemotherapiepatienten auftreten (Quelle: NITA 1980). Aufgrund dieser Information begannen die Krankenhäuser, Studien durchzuführen, um die Ursache dieser Probleme zu ermitteln. Sie fanden heraus, dass bei Personal, das unter horizontalen Laminar-Flow-Hauben arbeitete, eine mutagene Aktivität vorlag. Daraufhin wurden vertikale Laminar-Flow-Hauben als neuer Standard für die sichere Handhabung gesundheitsgefährdender Arzneimittel eingeführt.

In der Zeit von 1990 bis Anfang 2000 wurde eine Reihe von Wischstudien veröffentlicht, die durchweg ähnliche Ergebnisse meldeten. Die Kontamination stellte nach wie vor ein großes Problem dar, unabhängig davon, wie vorsichtig und geschult das Personal vorging. Aufgrund dieser wiederkehrenden Ergebnisse formulierte OSHA (1996) Mitte der Neunzigerjahre im Hinblick auf die potentiellen Gefahren bei der Handhabung von antineoplastischen und zytotoxischen Arzneimitteln folgende Aussage: 
„ Bei der Zubereitung, Verabreichung und Entsorgung von gesundheitsgefährdenden Arzneimitteln besteht die Gefahr, dass Apotheker, Pflegepersonal, Ärzte und andere im Pflegesektor Tätige an ihrem Arbeitsplatz bedeutenden Mengen dieser Chemikalien ausgesetzt werden."

Das Ergebnis der Studien zeigte, dass bei ca. 75 % der Proben, die aus den Apothekenbereichen von Abzugshauben, vom Fußboden des Zubereitungsbereichs, der Arbeitsfläche unter der Haube, sowie den Schuhen, Handschuhen und Kitteln der Apotheker entnommen wurden, eine Kontamination festgestellt wurde. Außerdem stellte sich heraus, dass ca. 65 % der Verabreichungsbereiche kontaminiert waren. Hierzu zählten der Fußboden im Bereich um den Patientenstuhl, das Diensttelefon, das Patientenbett und die Oberflächen im Zubereitungsbereich und der Tabletts.


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